Energieeffizienz und Klimaschutz

Für die LLB-Gruppe und ihre Anspruchsgruppen heisst Nachhaltigkeit, den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern, Verantwortung zu übernehmen und Ressourcen bewusst einzusetzen. Die für die moderne Industriegesellschaft lebenswichtigen fossilen Energiequellen sind nur in begrenztem Mass vorhanden. Es ist sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht notwendig, verantwortungsvoll mit dem kostbaren Gut umzugehen. Diese Richtschnur gilt gleichermassen für die LLB in Liechtenstein, die Bank Linth und die LLB Österreich.

Die Erfassung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen wird laufend optimiert. Zum ersten Mal haben wir für 2017 und rückwirkend für 2016 auch die Daten des Standorts Wien erhoben. Dies führte zu einer Neudarstellung der Umweltkennzahlen.

Die LLB-Gruppe möchte durch die Erhöhung der Energieeffizienz zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig Kosten einsparen. Deshalb optimieren wir die Erfassung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen laufend. Die Organisationseinheiten Security Management und Facility Management identifizieren Energiesparpotenziale und evaluieren die Wirkung von Effizienzmassnahmen. Exemplarisch sei dazu unser «Green Datacenter» genannt.

«Green IT»-Rechenzentrum

Die Infrastruktur- und Energiekosten für Rechenzentren sind ein zentraler Faktor im Facility- und IT-Management. Das Energiesparpotenzial ist hoch. Die Geschäftsstelle der Liechtensteinischen Landesbank in Eschen (FL) setzt diesbezüglich seit Dezember 2012 Massstäbe für die Region Rheintal. Das in Anlehnung an den vom US-amerikanischen Uptime Institute definierten Tier-III-Standard gebaute Rechenzentrum ist ein äusserst sicheres Datacenter. Hochsensible Unternehmensdaten sind darin bestens geschützt.

Unser Rechenzentrum hat jedoch nicht nur einen der höchsten Sicherheitsstandards in der Region, es ist zugleich ein Bekenntnis zu «Green IT». Um die Energieeffizienz zu erhöhen, wurden alle Bauelemente − von der Konstruktion über die Isolierung bis zur Gestaltung des Gebäudes − sorgfältig aufeinander abgestimmt. Seit Mitte 2013 haben wir den Stromverbrauch substanziell senken und damit den CO2-Ausstoss reduzieren können.

Der Stromverbrauch für die Kälteanlagen spielt eine massgebliche Rolle für die «Power Usage Effectiveness» (PUE). Wir streben einen PUE-Wert von unter 1.5 an, was einer Halbierung des ursprünglichen Energieaufwands entspricht. 2013 hatten wir bereits einen PUE-Wert von 1.54 erreicht. 2017 lag der PUE-Wert bei 1.48 (2016: 1.40).

Energieeffiziente Geschäftsstellen

Nachhaltiges Bauen basiert auf dem Zusammenspiel von Ökologie sowie Technologie und entwickelt sich zum Standard. Das Gebäude der Geschäftsstelle Eschen entspricht dem Minergie-Standard. Durch diese auf Energieeffizienz ausgelegte Geschäftsstelle im Rechenzentrum liess sich in Liechtenstein unser Verbrauch im Bereich Gebäudeenergie substanziell reduzieren.

Für den Grossteil des Energieverbrauchs sind unsere Zentralgebäude verantwortlich. Mit Fotovoltaik-Anlagen auf zwei Bürogebäuden in Vaduz (Hauptsitz und Haus Wuhr Ost) erzeugen wir einen kleinen Teil unserer elektrischen Energie umweltschonend. 2017 haben die Anlagen 8'930 Kilowattstunden produziert (2016: 10'170 kWh). Die produzierte Strommenge hat sich gegenüber 2016 verringert, da das Haus Engel in Vaduz, das ebenfalls Solarstrom produzierte, im Juni 2017 verkauft wurde.

Energetische Sanierungen

Die Steigerung der Energieeffizienz unserer Geschäftsstellen treiben wir durch verschiedene Massnahmen voran. Die Bank Linth hat sich beispielsweise zum Ziel gesetzt, bis 2020 alle neunzehn Geschäftsstellen entsprechend dem Konzept der «Bank der Zukunft» anzupassen (siehe Kapitel «Retail & Corporate Banking»; «Mitarbeitende»).

Während die Bank-Linth-Geschäftsstellen in Pfäffikon (SZ), Kaltbrunn (SG) und Schmerikon (SG) schon nach dem Minergie-Standard gebaut sind, wurde 2017 der Hauptsitz der Bank Linth in Uznach (SG) komplett saniert. Damit gehen eine massive Verbesserung der Energieeffizienz und eine Reduzierung des Stromverbrauchs einher. Mit dem Elektrizitätswerk Uznach besteht überdies ein Vertrag, dass die bezogene Energie zur Hälfte aus erneuerbarer Energie stammen muss.

Zudem wurde das Bank-Linth-Gebäude in Rapperswil 2017 klimatechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Bei Detailabklärungen hatte sich herausgestellt, dass beim Bau 1969 asbesthaltige Materialien verwendet worden waren. Im Sommer 2017 wurde das Gebäude innen und aussen umfassend saniert, die Schadstoffe wurden fachgerecht entsorgt. Gesundheitsrisiken bestanden keine.

Um weiteres Optimierungspotenzial zu erkennen, messen wir die Wärmedämmwerte unserer Gebäude. 2017 haben wir begonnen, die Fenstergläser und Dichtungsgummis im Haus Äule auszutauschen und die Storen zu erneuern. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2018 geplant.

Förderung von nachhaltigem Bauen

Angesichts der Unsicherheiten bei den Kosten für konventionelle Energieträger werden bei Neubauten und Gebäudesanierungen energetische und ökologische Fragen immer wichtiger. Zudem wächst neben dem regulatorischen Druck von Seiten der Politik auch das ökologische Bewusstsein der Menschen in Liechtenstein und in der Ostschweiz. Die LLB-Gruppe unterstützt nachhaltiges Bauen aktiv und bietet ihren Kunden für den schonenden Umgang mit Ressourcen Öko- und Renovationshypotheken an. Bei Investitionen für Neubauten, die das Prädikat Minergie- oder Passivhaus tragen oder vergleichbare Alternativenergie-Standards erfüllen, profitieren Kunden von einem Vorzugszins.

Elektroladestationen

Mit der Installation von Elektroladestationen wollen wir die Elektromobilität fördern. Für das erste Quartal 2018 planen wir, neun Elektroladestationen an sechs Standorten in Liechtenstein zu installieren. Die Ladestationen sollen in erster Linie unseren Mitarbeitenden dienen, die mit Elektroautos zur Arbeit fahren, stehen aber auch unseren Kunden zur Verfügung.

Reduktion von CO2-Emissionen im Betrieb

Unser Engagement für den Klimaschutz trägt Früchte. Dank nachhaltiger Mobilität und der Energieeffizienz unserer IT-Infrastruktur sowie unserer Gebäude haben wir Fortschritte erzielt. Die Investitionen der LLB-Gruppe zur Förderung des öffentlichen Verkehrs haben dazu beigetragen, dass 248 aller LLB-Mitarbeitenden 2017 (2016: 246) mit dem Bus, zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Vaduz kamen. Aufgrund der Effizienzmassnahmen in unserem Rechenzentrum konnten wir den CO2-Ausstoss seit 2013 reduzieren. Gruppenweit sind unsere CO2-Emissionen von 904 Tonnen im Jahr 2015 auf 885 Tonnen im Jahr 2016 zurückgegangen. Im Jahr 2017 waren es 951 Tonnen, wobei erstmals auch der Standort Wien in die Datenerfassung einbezogen wurde.

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Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen 1,2

 

 

2017

 

2016

1)

Standorte in Liechtenstein, Wien und Bank Linth. Der Standort Wien wurde erstmals in die Datenerfassung einbezogen, wobei die Daten für 2017 basierend auf dem Vorjahresverbrauch abgeschätzt wurden. Durch den Einbezug des Standorts Wien wurden rückwirkend auch die Kennzahlen für 2016 neu berechnet.

2)

Die Datenerfassung zum Wärmeverbrauch ist teilweise unvollständig und wird optimiert.

3)

Der Erdgasverbrauch von zwei neuen Mietobjekten in Liechtenstein wurde basierend auf den Verbrauchsdaten des Vorjahres abgeschätzt. 2016 war der Erdgasverbrauch am Hauptsitz der Bank Linth aufgrund eines Umbaus stark reduziert, weshalb für 2017 ein signifikant höherer Verbrauch ausgewiesen ist.

4)

Die Treibhausgasemissionen wurden gemäss den Richtlinien des Greenhouse Gas Protocol berechnet.

5)

Treibhausgasemissionen von eigenen Heizungsboilern, Treibstoffen und Klimaanlagen.

6)

Treibhausgasemissionen, die aus der Produktion von eingekauftem Strom und Fernwärme entstehen.

7)

Ausweis gemäss «location-based approach» nach Greenhouse Gas Protocol Scope 2 Guidance, wird als Näherung für den «market-based approach» genutzt.

Energieverbrauch (in MWh)

 

6'760

 

6'374

Strom

 

5'080

 

4'956

Fernwärme

 

356

 

349

Brennstoffe total

 

1'156

 

875

Heizöl

 

233

 

233

Erdgas 3

 

923

 

642

Treibstoffe total

 

167

 

193

Diesel (Fahrzeuge und Testläufe Notstromaggregate)

 

131

 

151

Benzin (Fahrzeuge)

 

36

 

42

 

 

 

 

 

CO2-Emissionen (in tCO2e) 4

 

951

 

885

Scope 1 total 5

 

300

 

249

Brennstoffe

 

252

 

194

Treibstoffe

 

44

 

51

Flüchtige Gase (Kältemittel)

 

4

 

4

Scope 2 total 6

 

651

 

636

Strom 7

 

572

 

558

Fernwärme

 

79

 

78

Klimastiftungen

Unsere Überzeugung, dass an Nachhaltigkeit und Verantwortung orientiertes Handeln den Wert der LLB-Gruppe steigert, geht über unseren eigenen Betrieb hinaus. Wir fördern kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die LLB ist Partnerin der gemeinnützigen, unabhängigen LIFE Klimastiftung Liechtenstein (seit 2009) und der Klimastiftung Schweiz (seit 2012). Seit Beginn der Kooperation bis Januar 2018 hat die Klimastiftung Schweiz CHF 575'015.– an 40 KMU in Liechtenstein vergeben.

Die LLB gehört somit zu einer Gruppe von 27 Partnerfirmen, die ihre Mittel bündeln, um unkompliziert und effizient KMU in der Schweiz und in Liechtenstein zu fördern und das Klima zu schützen. Die LLB stellt der Klimastiftung die von Liechtenstein zurückerstatteten Gelder aus der CO2-Abgabe zur Verfügung, um damit neue Produkte und Technologieentwicklungen, die zum Klimaschutz beitragen, sowie Energiesparprojekte zu unterstützen.

Diese Seite beinhaltet unter anderem die folgenden Indikatoren der GRI-Standards (Version: 2016): 102-48.
Eine vollständige Liste aller im Bericht dargestellten Indikatoren findet sich im GRI-Inhaltsindex.