Energieeffizienz und Klimaschutz

Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt

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Mitarbeitende verzichten in Liechtenstein auf einen Parkplatz und kommen grösstenteils mit dem öffentlichen Verkehr, Fahrrad oder zu Fuss zur Arbeit. Das ist ein Anteil von fast 40 Prozent der Belegschaft.

Aus ökologischer wie auch aus ökonomischer Sicht ist es sinnvoll, verantwortungsbewusst mit Energiequellen umzugehen. In besonderem Masse trifft dies auf klimaschädigende fossile Brennstoffe zu. Dank dem nachhaltigen Mobilitätskonzept sowie der verbesserten Energieeffizienz unserer IT-Infrastruktur und Gebäude haben wir in den letzten Jahren Fortschritte erzielt. Wir leisten dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz und senken gleichzeitig unsere Betriebskosten. Gruppenweit sind unsere CO₂-Emissionen von 904 Tonnen im Jahr 2015 auf 885 Tonnen im Jahr 2016 zurückgegangen. Im Jahr 2017 waren es 951 Tonnen, wobei erstmals auch die LLB Österreich in die Datenerfassung einbezogen wurde. 2018 waren es 1'025 Tonnen, wobei die Systemgrenzen durch die Akquisition der ehemaligen Semper Constantia in Österreich erneut ausgeweitet wurden.

Die Organisationseinheit Facility Management identifiziert Energiesparpotenziale und evaluiert die Wirkung von Effizienzmassnahmen. Exemplarisch sei dazu unser «Green Datacenter» genannt.

«Green IT»-Rechenzentrum

Die Infrastruktur- und Energiekosten für Rechenzentren sind ein zentraler Faktor im Facility- und IT-Management. Das Energiesparpotenzial ist hoch. Die Geschäftsstelle der Liechtensteinischen Landesbank in Eschen (FL) setzt diesbezüglich seit Dezember 2012 Massstäbe für die Region Rheintal. Das in Anlehnung an den vom US-amerikanischen Uptime Institute definierten Tier-III-Standard gebaute Rechenzentrum ist äusserst sicher. Hochsensible Unternehmensdaten sind darin bestens geschützt.

Unser Rechenzentrum hat jedoch nicht nur einen der höchsten Sicherheitsstandards in der Region, es ist zugleich ein Bekenntnis zu «Green IT». Um die Energieeffizienz zu steigern, wurden alle Bauelemente − von der Konstruktion über die Isolierung bis zur Gestaltung des Gebäudes − sorgfältig aufeinander abgestimmt. Seit Mitte 2013 konnten wir den Stromverbrauch substanziell senken und damit den CO₂-Ausstoss reduzieren.

Der Stromverbrauch für die Kälteanlagen spielt eine massgebliche Rolle für die «Power Usage Effectiveness» (PUE). Wir streben einen PUE-Wert von unter 1.5 an, was einer Halbierung des ursprünglichen Energieaufwands entspricht. 2013 hatten wir bereits einen PUE-Wert von 1.54 erreicht. 2018 lag der PUE-Wert bei 1.52 (2017: 1.48).

Energieeffiziente Gebäude

Durch Renovationen und Umbauten verbessern wir kontinuierlich die Energieeffizienz unserer Liegenschaften. Für den Grossteil des Energieverbrauchs sind unsere Zentralgebäude verantwortlich. Mit Fotovoltaikanlagen auf zwei Bürogebäuden in Vaduz (Hauptsitz und Haus Wuhr Ost) erzeugen wir einen kleinen Teil unserer elektrischen Energie umweltschonend. 2018 haben die Anlagen 9'380 Kilowattstunden (2017: 8'930 kWh) produziert.

Um weiteres Optimierungspotenzial zu erkennen, messen wir die Wärmedämmwerte unserer Gebäude. 2018 haben wir die Fenstergläser und Dichtungsgummis im Haus Äule in Vaduz ausgetauscht und die Storen erneuert. Im Zuge der Sanierung der Geschäftsstelle in Balzers wurde die Gasheizung ausgetauscht und die Klimatisierung in der offenen Beratungszone (ehemals Schalterhalle) optimiert. Die Geschäftsstelle in Eschen, die an unser energieeffizientes Rechenzentrum gekoppelt ist, entspricht dem Minergie-Standard.

Die Bank Linth hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 alle neunzehn Geschäftsstellen entsprechend dem Konzept der «Bank der Zukunft» anzupassen. Bei der Umgestaltung wird auch ein Augenmerk auf die Klimaeffizienz gelegt. Mit den schon umgesetzten Neugestaltungen konnten wir eine starke Verbesserung der Energieeffizienz und eine Reduktion des Stromverbrauchs erzielen.

Förderung von nachhaltigem Bauen

Angesichts der Unsicherheiten bei den Kosten für konventionelle Energieträger werden bei Neubauten und Gebäudesanierungen energetische und ökologische Fragen immer wichtiger. Zudem wächst neben dem regulatorischen Druck vonseiten der Politik auch das ökologische Bewusstsein der Menschen in Liechtenstein und in der Ostschweiz. Die LLB-Gruppe unterstützt nachhaltiges Bauen aktiv und bietet ihren Kunden für den schonenden Umgang mit Ressourcen Öko- und Renovationshypotheken an. Bei Investitionen für Neubauten, die das Prädikat Minergie- oder Passivhaus tragen oder vergleichbare Alternativenergie-Standards erfüllen, profitieren Kunden von einem Vorzugszins.

Elektroladestationen installiert

Mit der Installation von Elektroladestationen wollen wir die Elektromobilität fördern. Im ersten Quartal 2018 haben wir neun Elektroladestationen an sechs Standorten in Liechtenstein installiert. Die Ladestationen sollen in erster Linie unseren Mitarbeitenden dienen, die mit Elektroautos zur Arbeit fahren, sie stehen aber auch unseren Kunden zur Verfügung.

Partnerin von Klimastiftungen

Unsere Überzeugung, dass an Nachhaltigkeit und Verantwortung orientiertes Handeln den Wert der LLB-Gruppe steigert, geht über unseren eigenen Betrieb hinaus. Wir fördern kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die LLB ist Partnerin der gemeinnützigen, unabhängigen LIFE Klimastiftung Liechtenstein (seit 2009) und der Klimastiftung Schweiz (seit 2012). Von 2012 bis 2018 hat die Klimastiftung Schweiz CHF 575'015 an vierzig KMU in Liechtenstein vergeben.

Die LLB gehört somit zu einer Gruppe von 27 Partnerfirmen, die ihre Mittel bündeln, um unkompliziert und effizient KMU in der Schweiz und in Liechtenstein zu unterstützen und das Klima zu schützen. Die LLB stellt der Klimastiftung die von Liechtenstein zurückerstatteten Gelder aus der CO₂-Abgabe zur Verfügung, um damit neue Produkte und Technologieentwicklungen, die zum Klimaschutz beitragen, sowie Energiesparprojekte zu fördern.

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Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen 1,2

 

 

2018

 

2017

1)

Standorte in Liechtenstein, Wien und Bank Linth. Am Standort Wien wurden 2018 zwei neue Gebäude der ehemaligen Semper Constantia Privatbank berücksichtigt. Diese wurden analog zur Finanzberichterstattung nur halbjährig in die Berechnung miteinbezogen. Einige Verbrauchsdaten am Standort Wien wurden basierend auf dem Vorjahresverbrauch abgeschätzt. Die Kennzahlen für das Jahr 2017 wurden rückwirkend korrigiert, da die genauen Verbrauchsdaten eines Gebäudes am Standort Wien erst im Verlauf des Jahres erhoben werden konnten.

2)

Die Datenerfassung zum Wärmeverbrauch ist teilweise unvollständig und wird optimiert.

3)

Die Zunahme des Treibstoffverbrauchs ist auf die Akqusition der Semper Constantia Privatbank AG in Wien zurückzuführen. Ohne diese Ausweitung des Scopes wären der Treibstoffverbrauch und die damit zusammenhängenden Treibhausgasemissionen gegenüber 2017 leicht zurückgegangen.

4)

Die Treibhausgasemissionen wurden gemäss den Richtlinien des Greenhouse Gas Protocols berechnet.

5)

Treibhausgasemissionen von eigenen Heizungsboilern, Treibstoffen und Klimaanlagen.

6)

Treibhausgasemissionen, die aus der Produktion von eingekauftem Strom und Fernwärme entstehen.

7)

Ausweis gemäss «location-based approach» nach Greenhouse Gas Protocol Scope 2 Guidance.

Energieverbrauch (in MWh)

 

6'974

 

6'792

Strom

 

5'236

 

5'087

Fernwärme

 

445

 

382

Brennstoffe total

 

926

 

1'156

Heizöl

 

189

 

233

Erdgas

 

736

 

923

Treibstoffe total 3

 

367

 

167

Diesel (Fahrzeuge und Testläufe Notstromaggregate)

 

268

 

131

Benzin (Fahrzeuge)

 

99

 

36

 

 

 

 

 

CO2-Emissionen (in tCO2e) 4

 

1'025

 

960

Scope 1 total 5

 

300

 

300

Brennstoffe

 

202

 

252

Treibstoffe

 

97

 

44

Flüchtige Gase (Kältemittel)

 

2

 

4

Scope 2 total 6

 

724

 

660

Strom 7

 

626

 

576

Fernwärme

 

99

 

85