Im Zeichen des Wachstums

Roland Matt, Group CEO und Georg Wohlwend, Präsident des Verwaltungsrates (Foto)

Roland Matt
Group CEO

Georg Wohlwend
Präsident des Verwaltungsrates

Sehr geehrte Aktionärin
Sehr geehrter Aktionär

«Wir wachsen nachhaltig», das war das grosse Thema des Geschäftsjahres 2018. Dies ist uns sowohl organisch als auch durch die Akquisition zweier Unternehmen gelungen. Der Kauf der LB(Swiss) Investment AG eröffnete uns den Zugang zum Schweizer Fondsmarkt und damit zu einem attraktiven Wachstumsmarkt. Durch die Übernahme der Semper Constantia Privatbank AG und deren Fusion mit der Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG haben wir unsere Präsenz in Österreich markant ausgebaut. Wir sind damit nicht nur die bedeutendste Universalbank Liechtensteins und die grösste Regionalbank der Ostschweiz, sondern auch die führende Vermögensverwaltungsbank Österreichs – und darauf sind wir stolz.

Höchster Neugeld-Zufluss seit 2010

Die LLB-Gruppe hat 2018 weitere operative Fortschritte erzielt. Das Geschäftsvolumen erreichte mit CHF 80.1 Mia. (2017: CHF 62.3 Mia.) einen neuen Höchstwert. Mit einem Netto-Neugeld-Zufluss von CHF 1'278 Mio. (2017: CHF 470 Mio.) sind wir in allen drei Marktdivisionen sowie unseren drei Buchungszentren nachhaltig und substanziell gewachsen. Die verwalteten Kundenvermögen erhöhten sich auf CHF 67.3 Mia. (2017: CHF 50.3 Mia.). Die Kundenausleihungen stiegen auf CHF 12.9 Mia. (2017: CHF 12.1 Mia.), das Hypothekargeschäft hat um 5.3 Prozent auf CHF 11.1 Mia. zugenommen.

Markteffekte belasten

Geopolitische Risiken, der steigende Protektionismus und die grössere Volatilität an den Finanzmärkten haben das wirtschaftliche Umfeld im Jahr 2018 geprägt. Negativzinsen und zusätzliche Regulierungen fordern die Banken weiterhin. Vor diesem Hintergrund konnten wir ein gutes Geschäftsjahr verzeichnen. Unsere Gruppengesellschaften haben sich erwartungsgemäss entwickelt. Das Ergebnis belastet haben die Integrationskosten und das anhaltende Tiefzinsumfeld sowie die Zins- und Aktienmarktentwicklung. Der Seitwärtstrend bei den Schweizer-Franken-Zinsen führte im Vergleich zum Vorjahr zu tieferen stichtagsbezogenen Bewertungsgewinnen der Zinssatzswaps. Eine negative Aktienmarktentwicklung sowie gestiegene USD-Zinsen hatten bei den Finanzanlagen stichtagsbezogene Buchverluste zur Folge. Aufgrund dieser Markteffekte liegt das Konzernergebnis mit CHF 85.1 Mio. um 23.5 Prozent unter dem Vorjahresniveau (2017: CHF 111.3 Mio.) (siehe «Konsolidierter Jahresbericht»).

Hohe Stabilität

Mit einem Eigenkapital von CHF 2.0 Mia. verfügt die LLB-Gruppe über eine starke Kapitalbasis. Die Tier 1 Ratio betrug Ende 2018 19.0 Prozent. Damit befinden wir uns in der Top-Liga der Liechtensteiner und Schweizer Banken und liegen weit über dem Durchschnitt europäischer Finanzhäuser. Das ausgezeichnete Aa2-Depositenrating der Liechtensteinischen Landesbank, das die Agentur Moody’s im April 2018 erneut bekräftigt hat, unterstreicht die Solidität der LLB-Gruppe. Mit der Umsetzung verschiedener EWR-Richtlinien hat das Land Liechtenstein die Eigenkapitalanforderungen an systemrelevante Banken verschärft. Die LLB-Gruppe erfüllt diese Anforderungen komfortabel. Deswegen unterstützte die LLB den Vorstoss der Regierung, die 2020 auslaufende Vereinbarung über die beschränkte Staatsgarantie nicht mehr zu verlängern und den entsprechenden Artikel 5 aus dem Gesetz über die Liechtensteinische Landesbank zu streichen.

Fonds Powerhouse in der FL-A-CH-Region

Mit dem Kauf der LB(Swiss) Investment haben wir den Schweizer Fondsmarkt für uns erschlossen und durch die Übernahme mit der Semper Constantia unsere Fondspalette in Österreich deutlich vergrössert. Damit haben wir unserem strategischen Ziel, das Fondsgeschäft geografisch zu erweitern und auszubauen, Rechnung getragen. Das Fondsgeschäft ist ein Wachstumsmarkt, den wir nun von den drei Standorten Vaduz, Wien und Zürich aus bedienen. Dies macht uns – mit über 600 Fonds, einem verwalteten Vermögen von über CHF 30 Mia. und rund 80 Mitarbeitenden – zum Fonds Powerhouse in der FL-A-CH-Region. Das Fondsgeschäft hat für die LLB Tradition: Sie ist in Liechtenstein Pionierin und bereits seit den 1990er-Jahren bedeutende Anbieterin individueller Private-Label-Fondslösungen sowie Marktführerin als Depotbank für Drittfonds.

Investmentkompetenz ausgezeichnet

Internationale Auszeichnungen haben 2018 erneut belegt, dass die Investmentkompetenz eine der grossen Stärken der LLB-Gruppe ist. Anfang Februar holte das LLB Asset Management an der Verleihung der renommierten Thomson Reuters Lipper Fund Awards 2018 in Zürich gleich drei Auszeichnungen für herausragendes Fondsmanagement: als beste «Overall Small Company» und als beste «Bond Small Company» über drei Jahre sowie mit dem Fonds LLB Aktien Dividendenperlen Global (CHF) für seine 5-Jahres-Performance. Im März 2018 erreichte die LLB bei den Lipper Fund Awards Austria zudem die Auszeichnung für den besten Immobilienfonds in Österreich.

Digitalisierung vorangetrieben

Die Digitalisierung des Bankgeschäfts ist ein Schwerpunkt unserer Strategie StepUp2020. Im April 2018 durften wir den Best of Swiss Web Award 2018 für unsere neuen Online- und Mobile-Banking-Lösungen entgegennehmen. Der Online-Auftritt überzeugte die Fachjury in der Kategorie «Technology» insbesondere durch die benutzerfreundliche und voll integrierte Implementierung der «One-Stop-Shop»-Philosophie. Unsere Online-Dienstleistungen haben wir unterdessen noch weiter ausgebaut und mit «eBill» sowie «LLB Connect» neue digitale Schnittstellen eingeführt, die den Zahlungsverkehr erleichtern.

Aber auch auf Mitarbeiterebene laufen verschiedene Digitalisierungsprojekte: Mit dem Gruppenprojekt «team@work» entwickeln wir den digitalen Arbeitsplatz weiter. Ziel ist es, die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch in der Gruppe zu vereinfachen. Ausserdem wurden wesentliche HR-Prozesse digitalisiert.

Vom Schaltergeschäft zum Kundenerlebnis

Der persönliche Kontakt zum Kunden bleibt für uns zentral. Mit unserem neuen Geschäftsstellenkonzept tragen wir den durch die Digitalisierung veränderten Kundenbedürfnissen Rechnung. Unsere Geschäftsstellen werden sukzessive zu multimedialen Kundenzonen umgewandelt, bei denen das Kundenerlebnis im Vordergrund steht. In Balzers werden wir im Frühjahr 2019 die erste Geschäftsstelle nach neuem Konzept eröffnen, die unter anderem mit dem einzigartigen «Bankorama» neue Massstäbe setzt. Die Bank Linth hat bereits dreizehn von neunzehn Standorte nach ihrem «Bank der Zukunft»-Konzept umgebaut.

Innovationsmanagement eingeführt

Nur wenn wir den Mut zu Neuem haben und innovative Lösungen erfolgreich im Markt etablieren, bleiben wir wegweisend. Mit der 2018 geschaffenen Organisationseinheit für Innovationsmanagement behalten wir die Entwicklungen am Markt im Auge, nehmen vielversprechende Ideen auf und motivieren die Mitarbeitenden zur Innovationsfreude. Mit einem neu lancierten gruppenweiten Prozess stellen wir sicher, dass aus guten Ideen Projekte werden, die uns im digitalen Wandel weiter voranbringen und Kundennutzen generieren.

Verantwortungsvolles Handeln

Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst – als Landesbank sind wir finanzielles Rückgrat des Staates, der Wirtschaft und der Einwohner Liechtensteins. «Corporate Social Responsibility» (CSR) sehen wir deshalb als integralen Bestandteil unseres Geschäftserfolges. Wir achten darauf, dass unser wirtschaftliches Handeln im Einklang mit unserem Umfeld und der Umwelt geschieht. Intern hat Group Human Resources mit der Kulturreise ein Gruppenprojekt ausgerollt, das die Mitarbeitenden zu wertvollem Handeln animiert. Extern unterstützen wir mit zahlreichen Engagements die regionale Wirtschaft und fördern Projekte sowie Institutionen in den Bereichen Kultur, Sport, Kompetenz und Soziales. Neu lanciert haben wir im Jahr 2018 in Kooperation mit der Wirtschaftskammer den LLB KMU Award, um ausgezeichnete unternehmerische Leistungen in Liechtenstein zu würdigen und zu unterstützen.

Um neutral offenzulegen, auf welche Weise wir unsere unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen, verfassen wir unseren Geschäftsbericht nach den Standards der «Global Reporting Initiative» (GRI). Dank unserem umfassenden «Value Reporting» belegten wir im Schweizer Geschäftsberichte-Rating 2018 den hervorragenden 2. Rang von 230 bewerteten Unternehmen.

Verwaltungsrat neu besetzt und zertifiziert

Die Generalversammlung hat am 9. Mai 2018 Thomas Russenberger und Dr. Richard Senti als neue Mitglieder des Verwaltungsrates gewählt. Sie bringen hohe Kompetenz in den Bereichen Human Resources, Finanzen und Rechnungswesen sowie langjährige Erfahrung in Strategiefragen und in der Entwicklung von Unternehmenskultur ein. Die Struktur des Verwaltungsrates hat mit einem Frauenanteil von 30 Prozent Signalwirkung. Zum ersten Mal in der Geschichte der LLB-Gruppe hat der Verwaltungsrat zudem mit Prof. Dr. Gabriela Nagel-Jungo eine Vizepräsidentin ernannt. Im Hinblick auf die Generalversammlung 2019 schlägt der Verwaltungsrat Dr. Patrizia Holenstein zur Wiederwahl und – vorbehaltlich der Zustimmung der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein – Dr. Karl Sevelda zur Wahl als VR-Mitglied vor.

Seit Dezember 2010 führt der Verwaltungsrat der LLB-Gruppe das «Best Board Practice»-Label der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) sowie der Liechtensteinischen Gesellschaft für Qualitätssicherungs-Zertifikate (LQS). Das Aufrechterhaltungs-Assessment 2018 hat zum wiederholten Male bestätigt, dass sich VR-Organisation und -Tätigkeit bei der LLB auf konstant hohem Niveau bewegen und den Anforderungen gemäss «Best Board Practice» sehr gut entsprechen.

LLB-Aktie an der Spitze

Der Kurs der LLB-Aktie legte 2018 zu und hat den Branchenindex deutlich übertroffen. Die Aktie notierte am 31. Dezember 2018 bei CHF 64.20. Der Gesamtertrag belief sich auf plus 33.4 Prozent. Sie zählt damit zu den Spitzenreitern der in der Schweiz gelisteten Bankaktien. Zum Vergleich: Der SWX Bankenindex verlor 28.8 Prozent bis Ende 2018.

Höhere Dividende

Unsere Aktionäre profitieren von unserer langfristig ausgerichteten Dividendenpolitik und der Ausschüttung einer attraktiven Dividende. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 3. Mai 2019 eine Anhebung der Dividende um 5 Prozent von CHF 2.00 auf CHF 2.10 vor. Das entspricht einer Dividendenrendite von 3.3 Prozent.

Voller Tatendrang ins Jahr 2019

Wir verfügen über ein fokussiertes Geschäftsmodell und eine diversifizierte Ertragsstruktur. Mit unserer Strategie StepUp2020 haben wir uns klare Ziele gesteckt und sind auf gutem Weg, diese in der Strategieperiode zu erreichen. In den dafür verbleibenden zwei Jahren setzen wir alles daran, unsere Profitabilität zu steigern und unser striktes Kostenmanagement weiterzuführen.

Gleichzeitig sind wir gefordert, in die Zukunft zu investieren. Wir werden die Digitalisierung des Bankgeschäfts vorantreiben. Mit der geplanten Einführung der Bankensoftware Avaloq am Standort Wien werden alle unsere Banken ab Anfang 2020 auf der gleichen Plattform tätig sein. Dies ermöglicht es uns, zusätzliche Synergien zu nutzen. Das Programm Lean Management trägt dazu bei, dass wir weiteres Wachstum kostenschonend realisieren können. Wir verfügen über das nötige Kapital, um strategiekonforme Zukäufe zu tätigen.

Im Jahr 2019 erwarten wir weitere operative Fortschritte, eine Bestätigung unseres Wachstumstrends, einen positiven Gewinnbeitrag von unseren Akquisitionen sowie ein solides Konzernergebnis.

Danke für Ihr Vertrauen

Unseren Kunden danken wir für die Treue und das Vertrauen. Unseren Mitarbeitenden danken wir dafür, dass sie unsere Werte hochhalten und sich engagiert und kompetent für unsere Kunden und unser Unternehmen einsetzen. Und Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, danken wir dafür, dass Sie mit uns die Stufen unserer Strategie StepUp2020 Schritt für Schritt erklimmen. Wir sind gut für die Zukunft gerüstet.

Freundliche Grüsse

Roland Matt, Group CEO (Unterschrift)

Roland Matt
Group CEO

Georg Wohlwend, Präsident des Verwaltungsrates (Unterschrift)

Georg Wohlwend
Präsident des Verwaltungsrates